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Erster Öffentlicher E-Highway in Schweden

Добавлено: 30 Juni 2016, 11:28

In Schweden gibt es seit dem 22. Juni 2016 den weltweit ersten Oberleitungs-eHighway auf einer öffentlichen Straße. Den Startschuss dazu gaben Infrastrukturministerin Anna Johansson und Energieminister Ibrahim Baylan.

Zwei Kilometer Teststrecke

Auf einem zwei Kilometer langen Autobahnabschnitt der E16 nördlich von Stockholm läuft für die nächsten zwei Jahre ein Test mit einem Siemens-Oberleitungssystem fürLkw. Auf der Strecke sind zwei Diesel-Hybrid-Fahrzeuge von Scania unterwegs. Gemeinsam mit Siemens hat sie der schwedische Fahrzeughersteller so angepasst hat, dass die unter der Oberleitung fahren können.

Doppelt so effizient wie Benziner

Wie Roland Edel, Chefentwickler bei der Siemens-Division Mobility, erklärt, ist der eHighway doppelt so effizient wie ein Verbrennungsmotor. „Die Siemens-Innovationversorgt Lkw über eine Oberleitung mit Strom. Das bedeutet nicht nur eine Halbierung des Energieverbrauchs, sondern auch eine Verringerung der lokalen Luftverschmutzung.“

Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen

Der Verkehr verursacht insgesamt mehr als ein Drittel des schwedischen Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes, fast die Hälfte davon stammt aus dem Güterverkehr. Daher hat das Land ehrgeizige Umweltziele ausgerufen: Schwedens Transportsektor soll bis 2030 unabhängig von fossilen Brennstoffen sein. Wegen des erwarteten Wachstums reiche es dabei nicht, die Kapazitäten auf der Schiene auszubauen. Vielmehr müsse eine Lösung zur Entkarbonisierung des Straßengüterverkehrs gefunden werden.

Schweden transportiert auf der Straße

Mit dem zweijährigen Testbetrieb wollen die schwedische Transportbehörde Trafikverket und der Regierungsbezirk Gävleborg Erkenntnisse darüber sammeln, ob sich das System für eine dauerhafte kommerzielle Nutzung und den weiteren Ausbau eignet. „In Schweden wird der mit Abstand größte Teil der Güter auf der Straße transportiert. Nur ein begrenzter Teil kann auf andere Verkehrsmittel verlagert werden. Um Lkw auch weiterhin für den Güterverkehr einsetzen zu können, müssen wir die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aufheben“, bekräftigt Anders Berndtsson, Chefstratege der schwedischen Transportbehörde Trafikverket.

Auch in Deutschland denkbar

Diese Auffassung teilt auch das Umweltbundesamt in Deutschland, das gerade erst den treibhausgasneutralen Güterverkehr bis 2050 gefordert hat. Nach Ansicht der Behörde wäre auch hierzulande der Oberleitungs-Hybrid-Lkw eine gute Option, die Ziele durchzusetzen.

Kompatibel mit Hybrid und Erdgas

Kernelement des Systems ist ein intelligenter Stromabnehmer, kombiniert mit einem Hybridantriebssystem. Ein Sensorsystem sorgt dafür, dass der Stromabnehmer bei einer Geschwindigkeit bis 90 Stundenkilometer den Kontakt zur Oberleitung herstellt und unterbricht. Die Lkw versorgen sich dann während der Fahrt aus Oberleitungen mit elektrischer Energie und sind emissionsfrei unterwegs. Für den Betrieb ohne Oberleitung sorgt das Hybridsystem. So bleibt der Lkw flexibel. Der eHighway ist offen konfiguriert, damit sich neben dem Diesel-Hybrid-Antrieb auch Batterie- oder Erdgaslösungen oder andere Alternativen realisieren lassen.

Teststrecke in Kalifornien

Auch in Kalifornien baut Siemens gerade ein eHighway-Demonstrationsprojekt auf. Die regionale Behörde zur Überwachung der Luftqualität – die South Coast Air Quality Management District (SCAQMD) – hat dem Technikkonzern aus München den Auftrag erteilt, im Umfeld der Häfen von Los Angeles und Long Beach verschiedene Lkw-Konfigurationen im Zusammenwirken mit der eHighway-Infrastruktur testen. Der Test, den Siemens gemeinsam mit Volvo durchführt, soll im Laufe des Jahres 2017 erfolgen.

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